Paddeln auf den Ruppiner Seen

Übersichtskarte Ruppiner Seen   Gudelacksee  Rhin  Rhin    Ruppiner Seen
     
Die Himmelfahrtstour 2003 führte uns, Petra und mich (Hagen) sowie Carola und Uwe, zu den Ruppiner Seen. Angemeldet waren wir auf den Zeltplatz Stendenitz am Zermützelsee, ca. 10 km nördlich von Neuruppin. Der uns zugewiesene Stellplatz für die Zelte war für naturverbundene Wanderpaddler mehr als unpassend. Neben unserem Zelt rechts der Volleyballplatz, auf dem Mitglieder einer Feuerwehr bis weit nach Mitternacht Ball spielten, tranken und sangen, was für eine Himmelfahrtsparty durchaus normal ist, uns aber dennoch "etwas" störte. Auch der große Kinderspielplatz hinter unserem Zelt, den die etwas älteren Jugendlichen nach 22:00 in Beschlag nahmen und dort lustige Spielchen an Schaukeln und Rutschen trieben, war leider nicht das, was wir uns wünschten. Ein recht uneinsichtiger Zeltplatzwart verweigerte das Umsetzen unserer Zelte an eine ruhigere Stelle. Zum Glück!!!

Eine gute Seele vom Zeltplatz, die ich, völlig übermüdet und verärgert über unsere Lage, früh morgens um 6 Uhr bei Ihrem täglichen Reinigungseinsatz traf, fühlte mit und empfahl mir, doch den Zeltplatz zu wechseln. Ich stieg ins Auto und fuhr durch den Wald, zum Campingplatz "Rottstiel" - sehr gepflegt, aber umzäunt und vom See durch eine Straße getrennt. Also weiter suchen, durch den Wald, kommt da noch was ...? Und dann erreichte ich den Campingplatz "Großer Rehwinkel" mitten im Wald, direkt am Zermützelsee, ruhig, gepflegt, neuer Sanitärtrakt - eine Perle.

Ein kurzes Gespräch mit dem Platzwart .... und zurück nach Stendenitz, Zelt abbauen, alles einladen, Boot aufladen, abmelden und los zum "Großen Rehwinkel".



Zeltplatz Gr. Rehwinkel
Der Campingplatz "Großer Rehwinkel"




Campingplatz Grosser Rehwinkel
Campingplatz "Großer Rehwinkel" am Zermützelsee

Unser neues Domizil ist nach unserem Geschmack, schöner als wir es erwartet hatten und ein kleiner Trost für die erste verdorbene Nacht. Und ein idealer Ausgangspunkt für Tagestouren.

Unsere erste Tour führt uns zum Tornowsee. Zuerst befahren wir vom Campingplatz aus den Zermützelsee nach Süden, dann rechts rein in einen Kanal. Ab hier sind Motorboote verboten und das Wasser wird schlagartig sehr sauber. Nach ca. 2 km erreichen wir den idyllischen Tornowsee. Hier findet man Ruhe und Erholung pur in einer traumhaften Landschaft. Am nördlichen Ufer des Tornowsee kann man Anlegen und die bekannte Ausflugsgastätte "Boltenmühle" besuchen, allerdings muß man ein wenig laufen. Ein Durchfahrt zum Kalksee ist nicht möglich.

Und wieder einmal , wie schon im Jahre 2002 in Feldberg, folgen wir auch hier den Spuren meines Vereins. Im Jahre 1960 führte die damalige Gemeinschaftsurlaubsfahrt, die wiederum vom damaligen Vereinsvorsitzenden Fritz Düben ausführlich dokumentiert wurde, zum Tornowsee. Wir finden auch die Stelle, aber von Campingplatz schon lange keine Spur mehr.

Am südlichen Ufer befindet sich der Campingplatz Rottstiel. Hier legen wir an und "stärken" uns erst einmal. Zum Vatertag geht es hier immer sehr turbulent zu, insgesamt eine sehr angenehme Atmosphäre. Den Abend lassen wir mit einer zünftigen Grillparty ausklingen.

Der 2. Tag führt uns nach Lindow. Zuerst überqueren wir den Zermützelsee Richtung Osten, durchfahren eine Holzbrücke und befinden uns auf dem wunderschönen, naturbelassenen Rhin, eine Augenweide für jeden Waderpaddler. Hier läßt sich die reichhaltige Tierwelt aus nächster Nähe beobachten. Nach ca. 7 km erreichen wir den Möllensee, den wir im nörlichen Teil durchfahren um nach ca. 2 km den Gudelacksee zu erreichen. Die ungefähr 3,5 km quer über den See nach Lindow vergehen sehr schnell. Der See ist sehr sauber, in der Mitte befindet sich die Insel Werder. Von weitem peilen wir den Campingplatz Lindow an, aber gastronomisch ist hier nichts los. Aber in unmittelbarer Nähe finden wir neban der Badeanstalt das "Hafen Bistro", in dem wir es uns bei Kuchen und so, gut gehen lassen, was bei diesem wunderschönen Wetter in dieser idyllischen Landschaft nicht schwer fällt.

Die Rückfahrt ist bei den veränderten Lichtverhältnissen genau so interessant wir die Hinfahrt. Gesamteinschätzung dieser Tour: sehr empfehlenswert.


Rhin zwischen zerm�tzel- und Gudelacksee
Der Rhin zwischen Zermützelsee und Gudelacksee, eine sehenswerte Landschaft
Schleuse Alt-Ruppin
Schleuse Alt-Ruppin
Die Sonntagstour führt uns nach Süden - nach Neuruppin. Wir durchpaddeln also zuerst den Zermützelsee, dann den Tetzensee, dann den Molchowsee, vorbei an wunderschönen "Seerosen-Feldern" und erreichen schließlich nach ca. 8 km die Schleuse Alt-Ruppin. Anders als die Tour zum Gudelacksee ist die Landschaft sehr besiedelt und es herrscht reger Bootsverkehr. Hinter der Schleuse wird es eng, die Wasserqualität ist schlecht. Fahrgastschiffe kommen uns entgegen. Obwohl die Fahrt durch Alt-Ruppin sehr interessant und abwechslungsreich ist, sind wir froh, als wir endlich den Ruppiner See erreichen.

Am nördlichen Ufer der Sees machen wir eine Rast im Restaurant und Café "Zum Seebad". Das Anlegen ist günstig, die Preise nicht so, die Boote liegen in Sichtweite. Danach paddeln wir mit frischen Kräften über den Ruppiner See.


Wir durchfahren den nörlichen Teil des Sees, passieren eine Badeanstalt und diverse Bootshäuser. Dann ein Wall quer über den See mit Straße und Bahn. Der Wall enthält zwei Durchfahrten zum südlichen Teil des Ruppiner Sees, an dem sich auch der größere Teil der Stadt Neuruppin befindet. Die Promenade erscheint nüchtern und voller Beton. Man kann hier zwar anlegen, aber es läd nicht gerade dazu ein. Wir paddeln noch bis Treskow und machen uns wegen aufziehender dunkler Wolken auf die Rückfahrt, immerhin liegen noch ca. 15 km und eine Schleuse vor uns.

Ein kurzer, aber heftiger Regenschauer überrascht uns auf dem Tetzensee, was der guten Laune aber keinen Abbruch tut.

Wir packen am gleichen Tag noch unsere Sachen und machen uns zufrieden mit vielen neuen Eindrücken auf den Heimweg.

Es war ein rundherum schönes verlängertes Wochenende in wunderbarer Landschaft .


Neuruppin
Neuruppin